Gertrud von le Fort

Dichterin

  • * 11 Oct 1876, Minden
  • † 01 Nov 1971, Oberstdorf

Bezug zu Oberstdorf:
1938 und 1939, 1940-1971, Urlaubsgast, Hauptwohnsitz, Ehrenbürgerin
Krappberg 3, Freibergstr. 20, Im Haslach 9, weitere Bezugsorte

… In ihren Oberstdorfer Jahren von 1940 bis 1971 entsteht ein ganz beachtliches Alterswerk, sowohl hinsichtlich des Umfangs wie auch der literarischen Qualität. 1940 erscheint die Erzählung Die Abberufung der Jungfrau von Barby. 1941 stellt sie die Erzählung Das Gericht des Meeres im Manuskript fertig. Der Druck erfolgt 1943, doch fällt nahezu die gesamte Auflage dem Bombenangriff auf Leipzig zum Opfer. Die Tochter Farinatas wird im Manuskript abgeschlossen (Druck 1950). 1943 beendet sie Die Consolata (1947 gedruckt). Bereits 1943 ist Der Kranz der Engel als 2. Teil zu Das Schweißtuch der Veronika druckfertig. Der Vorabdruck in der Zeitschrift CORONA wird 1944 beim Fliegerangriff auf München zerstört. Als der Roman 1946 erscheint, bewirkt er heftige Angriffe gegen Gertrud von le Fort durch katholische Kleriker. Die Anfeindungen gipfeln in der Forderung, den Roman auf den Index librorum exhibitorum zu setzen, d. h. auf die Liste der Bücher, die zu lesen für einen Katholiken unter der Strafandrohung der Exkommunikation verboten ist. Ein scharfes Schwert. Ihr Gedichtzyklus Gesang aus den Bergen (1949) ist Arosa und ihrer Wahlheimat Oberstdorf gewidmet. Es folgen schließlich Gelöschte Kerzen (1953), Am Tor des Himmels (1954), Die Frau des Pilatus (1955), Der Turm der Beständigkeit (1957) – angeregt durch ihren Besuch 1953 in Aigues-Mortes –, Die letzte Begegnung (1959), Das fremde Kind (1961), Die Tochter Jephthas (1964), Das Schweigen (1967) und Der Dom (1968)

Quelle:
Literaten in Oberstdorf, Manfred Schäfer, 2023
LIT Verlag Münster, ISBN 978-3-643-15248-0